Branchenverbände kritisieren geplante Änderungen der REACH-Anhänge VI bis XI
Der Verband der Europäischen Chemischen Industrie, Cefic, sowie Concawe, der Zusammenschluss führender Ölgesellschaften in Europa, haben sich kritisch zu den Plänen der EU-Kommission geäußert, die REACH-Anhänge VI bis XI – hier geht es um Datenanforderungen für Stoffe – zu ändern. Die Ergänzung der Anhänge ist ein Baustein des Aktionsplans, mit dem die EU die Datenqualität und damit die Qualität der REACH-Registrierungsdossiers verbessern möchte.
Der Einwand der Verbände lautet: Wenn sich die Anforderungen für REACH-Anhänge ändern, seien Registrierungsdossiers, die bislang gesetzeskonform waren, dies mit einem Mal nicht mehr und müssten von den Unternehmen aufwendig aktualisiert werden.
Concawe schlug daher in seinem Positionspapier vor, neue REACH-Vorgaben nur für neu eingereichte Dossiers vorzusehen. Ferner forderte der Verband von der EU, beim Anpassen der Anhänge auch komplexe Stoffe, also solche mit unbekannter oder variabler Zusammensetzung, komplexe Reaktionsprodukte oder biologische Materialien (Unknown or Variable Composition, UVCBs) zu berücksichtigen und die Anforderungen dafür klar zu formulieren.
Auch Cefic veröffentlichte ein Statement. Darin bezeichnet der Verband das Vorgehen von ECHA und EU als widersprüchlich. Einerseits würden sie von den Unternehmen verlangen, ihre bestehenden REACH-Dossiers systematisch zu überprüfen und nachzubessern. Andererseits würden sie genau diesen Prozess behindern, indem sie die Unternehmen im Unklaren über die neuen Anforderungen ließen.
Die geplanten Änderungen der REACH-Anhänge sind Teil des von der EU und ECHA initiierten Aktionsplans zur Bewertung von Registrierungsdossiers. Der Aktionsplan wurde im Juni veröffentlicht und beschreibt unter anderem 15 Maßnahmen, wie die Qualität der Registrierungsdossiers zu verbessern ist.
Einen Überblick zum Thema bietet der Verband der Chemischen Industrie mit seinem Dokument Daten und Fakten – REACH-Umsetzung.
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