ECHA veröffentlicht PIC-Jahresbericht – EU-Staaten exportieren mehr Chemikalien mit Beschränkungen

Im vergangenen Jahr wurden mehr verbotene und in der Verwendung eingeschränkte Chemikalien exportiert als im Jahr zuvor. Dies geht aus dem aktuellen „Report on exports and imports in 2020 of chemicals listed in Annex I to the Prior Informed Consent (PIC) Regulation“, den die ECHA im Dezember veröffentlicht hat.  

Laut dem Bericht nahm die Menge der ausgeführten notifizierungspflichtigen Stoffe um acht Prozent zu. Die Gesamtmenge der exportierten Substanzen beläuft sich damit auf rund 667.000 Tonnen und umfasst 102 verschiedene Stoffe.  

Im Ausland besonders gefragt ist Ethylendichlorid. Deren Exportvolumen ist um fast 50 Prozent auf 262.000 Tonnen gestiegen. Ethylendichlorid dient als Lösungsmittel und als Rohstoff zur Herstellung von Polyvinylchlorid (PVC). Weitere Exportschlager sind das Desinfektionsmittel Chlorat und das Holzschutzmittel Kreosot.  

Während der Export zunahm, sind die Mengen importierter PIC-Chemikalien rückläufig. Benzol ist mit rund 325.000 Tonnen die am häufigsten eingeführte Substanz, gefolgt von Ethylendichlorid und Bleiverbindungen.  

Hintergrund des von der ECHA jährlich herausgegebenen Berichts ist die PIC-Verordnung (EU Nr. 649/2012 vom 4. Juli 2012). Sie regelt die Aus- und Einfuhr von Chemikalien, die in der EU verboten sind oder deren Anwendung beschränkt ist. Deutsche Unternehmen, die solche Stoffe exportieren möchten, müssen dies der Bundesstelle für Chemikalien bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) vorab mitteilen. Die Behörde prüft die Notifizierungen und leitet sie an die ECHA weiter. Die ECHA hält eine Datenbank vor, über die das gesamte Verfahren elektronisch abgewickelt wird. 

Mehr Informationen und Links rund um die PIC-Verordnung finden Sie in unserem Blog-Archiv unter dem Suchbegriff PIC-Verordnung. Gerne beantworten wir Ihre Fragen unter sales@kft.de.  

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