ECHA will Flammschutzmittel aus Babyartikeln und Polsterwohnmöbeln verbannen

Die ECHA empfiehlt der EU-Kommission, die Verwendung von Flammschutzmitteln in Polyurethanschäumen stark einzuschränken. Speziell die zu den Organophosphaten zählenden Substanzen TCEP, TCPP und TDCP erhöhen laut der Behörde das Risiko an Krebs zu erkranken signifikant. Das geht aus einem Screening-Bericht hervor, den die ECHA auf ihrer Website veröffentlicht hat.

Die Substanzen werden Schäumen zugesetzt, die wiederum der Herstellung von Babymatratzen, Kindersitzen, Tragetüchern und Polstermöbeln dienen. Besonders riskant sei die Verwendung in Babymatratzen, weil die Substanzen durch die große Berührungsfläche und den vergleichsweise langen Kontakt besonders leicht in den Körper eindringen können.

TCEP ist bereits seit längerem verboten, aber in den Produkten nach wie vor als Verunreinigung präsent. Da TCPP und TDCP ähnliche Eigenschaften vorweisen, hat die ECHA diese beiden Substanzen ebenfalls mit untersucht. Da TCPP und TDCP bislang nicht in der Kandidatenliste aufgeführt sind, benötigt die ECHA von der EU-Kommission grünes Licht für die Erstellung eines Beschränkungsdossiers nach REACH Anhang XV.

Der Präsident des Verbands der europäischen Möbelindustrie (European Furniture Industries Confederation, EFIC), Markus Wiesner, kritisierte in einem Gespräch mit der Informationsplattform ChemicalWatch den Beschränkungsvorschlag der ECHA als zu eng. Statt nur Polsterwohnmöbel in den Fokus zu nehmen, müsste die Beschränkung auf Möbel und Textilien aller Art ausgeweitet werden. Die EFIC hat bei der EU bereits vor längerer Zeit eine Klage gegen die besonderen Brandschutzbestimmungen in UK und Irland eingereicht, über die noch nicht abschließend entschieden ist. Die Brandschutzbestimmungen der beiden Länder würden laut Wiesner eine EU-weite Beschränkung verhindern und damit den Verbraucherschutz torpedieren.

EFIC hat gemeinsam mit neun weiteren Verbänden auf europäischer Ebene die Allianz für „Flame Retardant Free Furniture“ (FRFF) gegründet. Die EFIC repräsentiert rund 130.000 vorwiegend klein- und mittelständische Unternehmen in 15 Ländern der EU.

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