K-REACH: Südkorea vereinfacht Registrierung für Unternehmen

Die südkoreanische Regierung möchte kleinen und mittelständischen Unternehmen die Stoffregistrierung im Rahmen von K-REACH erleichtern. Zum einen, indem sie die Anforderungen an die Daten herunterschraubt. Und zum anderen, indem sie den Registrierungsprozess mit zahlreichen Hilfsmaßnahmen flankiert. Das Hilfsmaßnahmenpaket hat das Umweltministerium auf seiner Website angekündigt (nur in Koreanisch)

An der Initiative beteiligen sich vier südkoreanische Ministerien: das Umweltministerium (Ministry of Environment, MoE), das Ministerium für Strategie und Finanzen (Ministry of Strategy and Finance, MoSF) sowie die Ministerien für Handel, Industrie und Verkehr (Ministry of Trade, Industry and Energy, Motie) und das Ministerium für Startups und kleine und mittelständische Unternehmen (Ministry of SMEs and Startups, MSS). Bei der Unterstützung geht es um beratende Maßnahmen, aber auch darum, den Unternehmen zu helfen, um an die erforderlichen Stoffdaten heranzukommen und um Beistand beim Registrierungsprozess selbst.

Auch die Anforderungen an die Daten selbst sollen wesentlich verringert werden. Für Stoffe, die nach GHS als ungefährlich eingestuft sind, sollen ab Juni 2018 statt 47 nur noch 15 Tests nötig sein. Ähnlich geringe Anforderungen stellt die Regierung an Stoffe, die nur als Zwischenprodukte in einem Herstellungsprozess fungieren. Werden diese in einem Mengenband von weniger als 1.000 Tonnen produziert, sind gar keine Tests erforderlich. Bei einer Menge von 1.000 Tonnen und mehr beschränken sich die notwendigen Angaben im Dossier auf die Ergebnisse aus 15 Testdatenserien. Von den Erleichterungen nicht betroffen sind die erforderlichen Datensätze für die Registrierung der 510 PEC-Stoffe. Mehr zum Thema PECS lesen Sie auch in unserem Blog.

Als weitere Erleichterung für kleine und mittelständische Unternehmen plant die Regierung eine Datenlückenanalyse für 7.000 ausgewählte Substanzen, und zwar im In- und Ausland. Welche Daten letztlich von den einzelnen Unternehmen zu erbringen sind, hängt von den jährlichen Tonnagen, den Stoffeigenschaften, der Anwendung sowie der Exposition ab und auch davon, welche Daten schon vorhanden sind.

Ab 2018 sollen erste Pilotprojekte laufen. Geplant sind diese vorzugsweise bei wirtschaftlich besonders relevanten Stoffen, die von kleinen Unternehmen in größeren Mengen hergestellt oder importiert werden. Hier will die Regierung den kompletten Registrierungsprozess unterstützen. Geleistet werden soll dies unter anderem mithilfe von Registrierungsforen, an denen sich Regierungsvertreter und Unternehmen gleichermaßen beteiligen. Die Regierung ist Eigentümer der Daten und Unternehmen können diese zu niedrigen Kosten nutzen.

Verbessern muss die Regierung auch die Infrastruktur. Nach wie vor gibt es nicht genug Prüfstellen im Land. Beispielsweise gibt es nur drei Prüfstellen, die überhaupt in der Lage sind, die Inhalationstoxizität und die Umweltverträglichkeit von Stoffen zu bestimmen.

Insgesamt plant also die Regierung eine ganze Reihe von Initiativen im Rahmen von K-REACH. Unter anderem will sie die erforderlichen IT-Systeme zur Verfügung stellen. Bis Ende 2018 sollen auch Leitfäden bereitgestellt werden.

Mehr zum Thema K-REACH erfahren Sie auch in unserem Blog.

Benötigen Sie fachkundige Unterstützung? Wir arbeiten seit Jahren erfolgreich mit unserem Partner, der KTR Europe GmbH, zusammen. Sprechen Sie uns an unter reach@kft.de.

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