Nanostoffe bleiben ein Sicherheitsrisiko

Nach Angaben der ECHA bleiben Nanostoffe die große Blackbox. Regulierungsbehörden tun sich schwer, das Gefahrenpotenzial, das von Nanosubstanzen ausgeht, zu überprüfen, weil nach wie vor Daten fehlen, die eine solche Unbedenklichkeit nachweisen. Dies stellten Mitglieder des ECHA-Verwaltungsrats in ihrer Sitzung Mitte Dezember des vergangenen Jahres fest. Sie sehen das Marktvertrauen in diese Stoffe schwinden und fordern die EU-Kommission zum Handeln auf.

Die Autoren beklagen außerdem, dass den Behörden juristisch die Hände gebunden und sie nicht in der Lage seien, entsprechende Daten von den Unternehmen zu fordern. Vielmehr seien sie auf die Daten angewiesen, die Unternehmen freiwillig liefern.

Deshalb setzt die ECHA künftig vermehrt auf die Zusammenarbeit mit den Ländern weltweit und die Vorgaben der OECD-Prüfleitlinien. Die OECD-Richtlinien zur toxikologischen Prüfung von Chemikalien sowie zur Dispersionsstabilität von Nanomaterialien wurden erst kürzlich aktualisiert.

Zweifellos sind aussagekräftige Daten nötig, um Gefahren richtig einschätzen zu können. Erst im Januar dieses Jahres veröffentlichten US-Wissenschaftler der West Virginia University School of Medicine die Ergebnisse einer Studie. Sie fanden heraus, dass sich bei schwangeren Ratten, die Titandioxid-Aerosolen ausgesetzt waren, die Zellen im Gewebe der Föten veränderten. Sind Menschen über längere Zeit solchen Belastungen ausgesetzt, könnte dies zu ähnlichen Schäden führen, folgern die Autoren.

Das Team wählte Titandioxid, weil es das am weitesten verbreitete Nanomaterial ist. Letzten Juni hatte der Ausschuss für Risikobewertung (Risk Assessment Committee, RAC) für Titandioxid eine harmonisierte Einstufung in die Gefahrenklasse „Kategorie 2, krebserregend beim Einatmen“, vorgeschlagen.

Haben Sie mit Nanomaterialien zu tun und Fragen? Wenden Sie sich gerne an uns unter cosmetic@kft.de.

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