Per- und polyfluorierte Chemikalien (PFAS): Umweltbundesamt veröffentlicht Bericht über Beschränkungsvorschlag

Das Umweltbundesamt (UBA) hat den Abschlussbericht mit dem Titel „Potential SVHC in environment and articles – information collection with the aim to prepare restriction proposals for PFAS“ über Verwendung und Verbreitung von per- und polyfluorierten Substanzen herausgegeben. Der Bericht dient der Vorbereitung von REACH-Beschränkungsvorschlägen.

Bereits vor zwei Jahren hatte die schwedische Chemikalienagentur KEMI gemeinsam mit dem UBA vorgeschlagen, die Verwendung von Perfluornonansäure (PFNA), Perfluordecansäure (PFDA), Perfluorundecansäure (PFUnA), Perfluordodecansäure (PFDoDA), Perfluorotri- und Perfluorotetradecansäure sowie deren Salze zu beschränken.

Ziel der Autoren des aktuellen Berichts war es zunächst, Informationen zu den langkettigen perfluorierten Carboxylgruppen (C9-C14) zusammenzutragen (Projektabschnitt 2016/2017). Im zweiten Abschnitt (2017/2018) standen die kurzkettigen Stoffe (im Wesentlichen C4 und C6) im Fokus.

Langkettige PFAS wurden nie gezielt hergestellt und verwendet. Vielmehr traten sie als unerwünschte Nebenprodukte bei der Herstellung und Verwendung von Perfluoroctansäure (PFOA) und Perfluorhexansäure (PFHxA) auf. Kurzkettige PFAS dagegen sind zentraler Bestandteil in Feuerlöschschäumen und in der Halbleiterproduktion. Nach Einschätzung der Industrie sind sie für diese Anwendungen durch andere Stoffe nur schwer oder gar nicht zu ersetzen. Eine Umstellung träfe einzelne Marktakteure hart; eine Übergangsfrist von zehn Jahren sei angemessen.

Auf seiner Website schreibt der Nordische Ministerrat (Nordic Council of Ministers), dass mittlerweile jeder Mensch mit PFAS belastet ist. Zum Thema hat der Ministerrat auch einen Bericht veröffentlicht, in dem die Autoren die Gesundheitskosten der PFAS-Belastung abschätzen. Diese werden für die EU-Staaten auf 52 bis 84 Milliarden Euro beziffert.

Bei Fragen rund um PFAS und andere Stoffe, deren Anwendung eingeschränkt ist, erreichen Sie uns gerne unter reach@kft.de.

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