▪︎ CLP
CLP-Verordnung:
ECHA veröffentlicht Leitlinien zu neuen Gefahrenklassen
Die ECHA hat die CLP-Leitlinien aktualisiert und dabei erstmals auch die neuen Gefahrenklassen für endokrine Disruptoren und Chemikalien mit Langzeitwirkung einbezogen. Die Leitlinien sind für Unternehmen eine wichtige Orientierungshilfe bei der Stoffbewertung.
Industrie fordert Klarheit
Die Industrie hadert seit langem mit der Unsicherheit, wie genau die Einstufungskriterien anzuwenden sind, besonders für endokrin wirksame Chemikalien. Tatsächlich ist die Dringlichkeit groß, denn Unternehmen müssen gemäß EU-Verordnung 2023/707 ab dem 1. Mai 2025 neue Stoffe hinsichtlich der endokrin wirkenden Eigenschaften bewerten und entsprechend kennzeichnen. Als problematisch sieht die Industrie auch das Fehlen verlässlicher Daten von Stoffen, die endokrin wirken.
„Learning-by-Doing“-Ansatz
Da Erfahrungen mit der Risikobewertung von Stoffen mit Endokrin- und Langzeitwirkung fehlen, favorisiert die ECHA einen „Learning by doing“-Ansatz. Eine tragende Rolle soll dabei der Ausschuss für Risikobewertung (Committee for Risk Assessment, RAC) spielen, der ab 2025 Stellungnahmen zu endokrinen Disruptoren abgeben wird.
Voraussetzung für eine Einstufung
Der Leitfaden umfasst die Einstufung von Chemikalien, die als bekannt endokrin wirksam für die menschliche Gesundheit und die Umwelt gelten (Kategorie 1) sowie von solchen, bei denen der Verdacht besteht, dass sie endokrin wirksam sind (Kategorie 2). Dabei sollte ein biologisch plausibler Zusammenhang zwischen der endokrinen Aktivität und der schädlichen Wirkung bestehen. Folglich sind alle Stoffe, die aufgrund ihrer endokrin wirksamen Eigenschaften besonders besorgniserregend sind, gemäß CLP-Verordnung als endokrin wirksame Chemikalien der Kategorie 1 einzustufen.
Was heißt endokrin wirksam?
Bei endokrin wirksamen Chemikalien, auch endokrine Disruptoren (EDs) genannt, handelt es sich um synthetische Stoffe, die wie körpereigene Hormone wirken. Damit können sie wichtige Entwicklungsprozesse im Körper stören und die Gesundheit schädigen. Zu den bekanntesten synthetischen Substanzen mit endokriner Wirkung gehören zum Beispiel Bisphenol A oder bestimmte Phthalate. Auch Tenside wie Nonylphenol oder manche Flammschutzmittel aus der Gruppe der polybromierten Diphenylether sowie polychlorierte Biphenyle (PCBs) können im Körper hormonähnliche Wirkung zeigen.
Gemeinsam mit Ihnen analysieren wir den Status Quo und planen die nötigen Schritte. Ferner beraten wir Sie zur korrekten Umsetzung der Kennzeichnungsanforderungen. Nehmen Sie gern Kontakt mit uns auf unter sales@kft.de.