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EDCs: Das Expositionsrisiko niedriger Dosen wird unterschätzt

Laut einem Bericht, der gemeinsam von der Endocrine Society und IPEN (International Pollutants Elimination Network) erstellt und Ende Februar veröffentlicht wurde, sind endokrin wirksame Stoffe global gesehen gesundheitsschädlicher als gedacht. Studien deuten darauf hin, dass solche Stoffe auch in niedriger Dosis ein Gesundheitsrisiko darstellen. Deshalb würden die Grenzwerte, die derzeit für EDCs gelten, nicht den Stand wissenschaftlicher Studien widerspiegeln, schreiben die Autoren.

Studien liefern neue Erkenntnisse

Tatsächlich deuten Studien darauf hin, dass EDCs in erheblichem Maße zu Krankheiten wie Diabetes, Entzündungen, Fortpflanzungs- und neurologischen Störungen beitragen sowie auch in der Lage sind, das Immunsystem zu schwächen. Der Bericht stützt sich auf Untersuchungen folgender Stoffe und Stoffklassen, die in der Umwelt allesamt ubiquitär sind:

  • Glyphosat
  • Bisphenole und Phthalate
  • Arsen und anorganisches Blei
  • per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS)
  • bromierte Flammschutzmittel

Demnach wurde beobachtet, dass Phthalate die Neuroentwicklung behindern, was sich in der Beeinträchtigung des Lernvermögens äußert, in Aufmerksamkeitsstörungen und impulsivem Verhalten. Arsen wiederum fördert Stoffwechsel-, Herz-Kreislauf- und neurokognitive Erkrankungen und hemmt nachweislich die Fortpflanzungsfunktion. Bei PFAS geht man davon aus, dass sie die Wirkweise von Östrogen, Testosteron und Schilddrüsenhormonen stören.

Knackpunkt Tierversuche

Laut der Hauptautorin des Berichts, Andrea Gore, Professorin für Neuroendokrinologie an der University of Texas in Austin, seien Tierversuche unumgänglich, um die komplexen Wirkmechanismen zu verstehen. Letztendlich müsse man das endokrine System im Kontext des Körpers betrachten und die einzige Möglichkeit, dies zu tun, seien Tierstudien.

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