Perfluorierte Substanzen in Haushaltsprodukten und Lebensmittelverpackungen

Deutsche und chinesische Wissenschaftler haben in zwei Studien unabhängig voneinander verschiedene Haushaltsprodukte, Outdoor-Kleidung und Lebensmittelverpackungen untersucht und zum Teil hohe Konzentrationen an verschiedenen perfluorierten Substanzen (PFC) gefunden.

In einer Studie haben Forscher vom Fraunhofer-Institut Proben von Reinigungsmitteln, Skiwachsen, Bodenbelägen, Outdoortextilien und Pergamentpapier analysiert und persistente perfluorierte Sulfon- und Carbonsäuren nachgewiesen, unter anderem auch die als krebserregend eingestufte Perfluoroktansäure. Noch erstaunlicher: Bei nahezu allen untersuchten Textilproben wurden bei Perfluoroktansulfonsäure die nach den EU-Vorgaben für schwer abbaubare organische Schadstoffe gültigen Grenzwerte von 1 Mikrogramm pro Quadratmeter überschritten.

Eine Gruppe chinesischer Wissenschaftler fand verschiedene fluorierte Alkohole in Lebensmittelverpackungen. Die gemessenen Werte würden nach Meinung der Wissenschaftler die steigenden Konzentrationen in menschlichem Serum erklären.

Beide Studien zeigen: PFC werden nach wie vor eingesetzt. Sie sind für Hersteller verschiedenster Branchen attraktiv, weil sie wasser-, fett-, und schmutzabweisend sind; besonders prekär ist ihre Verwendung in Kochgeschirr und Lebensmittelverpackungen, etwa in Pizzakartons oder Pappbechern, denn einige dieser Substanzen stehen im Verdacht, krebserregend zu sein und die Fortpflanzung zu gefährden. So ist z. B. die Perfluoroktansäure als kanzerogen (Kategorie 2), reproduktionstoxisch (Kategorie 1B) und mit einer spezifischen Zielorgantoxizität (bei wiederholter Exposition, Kategorie 1) für Leber eingestuft.

Eine Übersicht, welche perfluorierten Substanzen eingesetzt werden, gibt es nicht. Die OECD spricht von schätzungsweise 800 Stoffen, die in diese Stoffgruppe gehören. Auch bei der Herstellung fluorhaltiger Kunststoffe können per- und polyfluorierte Chemikalien in die Umwelt gelangen wie eine Studie des Umweltbundesamtes belegt. Eine gute Zusammenfassung des Status Quo bei PFC in Deutschland bietet die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Fraktion Bündnis90/Die Grünen im September 2015.

Behalten Sie die Sicherheit Ihrer Produkte im Auge und satteln Sie bei Produktzusätzen rechtzeitig auf gesundheitlich unbedenkliche Substanzen um. Bei Fragen zur Rechtssicherheit sind wir gerne Ihr Partner. Kontaktieren Sie uns unter reach@kft.de.

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