REACH 2018: ECHA möchte kleinere Unternehmen finanziell entlasten

Die ECHA sucht nach Wegen, um kleinen und mittelständischen Unternehmen (SMEs) die Stoffregistrierung zu erleichtern. Viele Unternehmen zögern mit einer Registrierung, weil sie durch die hohen Kosten für die Zugangsbescheinigung (Letter of Access, LoA) sowie für die Teilnahme am Forum zum Informationsaustausch (Substance Information Exchange Forum – SIEF) abgeschreckt werden. Das ergab eine von der ECHA beauftragte Studie des britischen Beratungsunternehmens Risk & Policy Analysts (RPA).

Deshalb hat die ECHA die Kontaktgruppe der Direktoren (Directors‘ Contact Group, DCG) aufgerufen, auf ihrer nächsten Sitzung für bestimmte Entlastungsmaßnahmen zu stimmen. In ihrem Schreiben an die Kontaktgruppe betonten die ECHA-Vertreter, dass die Industrie einen großen Teil dazu beitragen könnte, indem sie kleinen Unternehmen die Kosten für den LoA erlässt und den Unternehmen beispielsweise den Token für eine gemeinsame Einreichung verfügbar macht.

Freilich sollte dieses Entgegenkommen seitens der größeren Unternehmen an bestimmte Bedingungen geknüpft sein. Folgende Punkte sollten SMEs daher erfüllen:

  • Sie sollten im Rahmen einer Selbsterklärung darlegen, dass sie der Definition für SME entsprechen.
  • Sie sollten sich mit der Einstufung im Dossier des federführenden Registranten und im Sicherheitsdatenblatt einverstanden erklären und die erforderlichen Risikomanagement-Maßnahmen umsetzen.
  • Sie sollten auf eine genaue Kostenaufschlüsselung verzichten und keine Kostenrückerstattung fordern.
  • Sie sollten ferner sicherstellen, dass es sich tatsächlich um den betreffenden Stoff handelt und keine weiteren Informationen mehr nötig sind.
  • Zudem sollte klar sein, dass der freie Datenzugang nur für bereits existierende Daten im Zuge der REACH 2018-Frist gilt und nicht für neu zu erhebende Daten.

Die Forderungen nach Erleichterungen für SMEs ist nicht neu. Bereits im Jahr 2013 hat sich der britische Verband der chemischen Industrie (Chemical Business Association, CBA) gemeinsam mit dem europäischen Verband des Chemiehandels (European Association of Chemical Distributors, Fecc) auf einer Konferenz mit ECHA- und Industrievertretern für diese Idee stark gemacht.

Sollten Sie im Hinblick auf die bevorstehende Stoffregistrierung Fragen haben, wenden Sie sich jederzeit gerne an uns unter reach@kft.de.

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