REACH 2018: Viel weniger Registrierungen als gedacht

Knapp sechs Monate vor Ablauf der Registrierungsfrist im Mai 2018 für Stoffe im Mengenband 1-100 Tonnen  steigt die Zahl der eingereichten Registrierungsdossiers bei der ECHA zwar an. Bislang sind aber nur rund 12.500 Registrierungen eingegangen. Davon entfallen gerade mal 6.000 auf das aktuell im Fokus stehende Mengenband, und lediglich 3.600 der 6.000 Verbindungen sind neue Verbindungen. Zum Vergleich: Statt 6.000 rechnete die ECHA ursprünglich mit rund 25.000 registrierten Substanzen. Damit werde die geschätzte Zahl bei weitem unterschritten, räumte Christel Musset, die verantwortliche Leiterin für Registrierungen (Director of Registration) in der November-Ausgabe des ECHA-Newsletters ein. Für die Industrieverbände sei das gleichwohl aber kein Grund zur Besorgnis.

Circa 95 Prozent der kleinen und mittelständischen Unternehmen seien sich der Dringlichkeit der Registrierung sehr wohl bewusst; an der mangelnden Aufklärung läge es also nicht, wenn die Unternehmen nicht registrieren, betonte der scheidende ECHA-Direktor Geert Dancet in einem Interview mit dem Newsportal Chemical Watch im November. Vielmehr seien es die hohen Kosten, die viele Verantwortliche zögern ließen. Diese Aussage von Dancet deckt sich auch mit dem Ergebnis einer von der ECHA beauftragten Studie des britischen Beratungsunternehmens Risk & Policy Analysts (RPA). Lesen Sie zum Thema auch unsere Blogmeldung „REACH 2018: ECHA möchte kleinere Unternehmen finanziell entlasten“. Genau wie die Autoren der Studie plädiert Dancet dafür, den Unternehmen finanziell entgegenzukommen und warnt ausdrücklich vor Marktengpässen. Diese würden zwangsläufig entstehen, wenn sich Unternehmen aus dem Markt zurückziehen oder die Produktion drosseln.

Deshalb hat die Kontaktgruppe der Direktoren (Directors‘ Contact Group, DCG) auf ihrer Sitzung am 27. November die von der Registrierung betroffenen Unternehmen dazu aufgerufen, ihre Registrierungsabsichten ihren Kunden klar zu kommunizieren; ebenso, welche Anwendungen damit abgedeckt sind. Die DCG-Mitglieder verständigten sich ferner darauf, Informationen über mögliche finanzielle EU-Zuwendungen zu veröffentlichen. Weitere Informationen und Links finden Sie in der DCG-Pressemeldung der ECHA.

Sollten Sie als Unternehmen betroffen sein, wenden Sie sich jederzeit gerne an uns unter reach@kft.de.

 

Share This Post

Post Navigation