Teppiche mit Schadstoffen belastet

Wissenschaftler dreier Forschungseinrichtungen – der Vrije Universiteit Amsterdam, dem US Ecology Center, Michigan und der University of Notre Dame, Indiana – haben Teppichproben analysiert und dabei Phthalate sowie per- und polyfluorierte Substanzen (PFASs) gefunden. Von 15 untersuchten Proben stuften die Wissenschaftler 12 als giftig ein. 

Insgesamt fanden sie in den 12 Proben drei Arten von Phthalaten, einschließlich DEHP. Zusätzlich konnten sie in einzelnen Proben die Flammschutzmittel TCPP und TDCPP sowie acht PFASs nachweisen. In ersten Messungen detektierten sie auch antimikrobielle Mittel, Bisphenol A (BPA), Isocyanate und Nonylphenol; allerdings sind diese Funde laut dem Bericht „Testing for Toxics“ im Zuge weiterer Untersuchungen zu verifizieren.

Nichtsdestotrotz werten die Autoren die Ergebnisse als beunruhigend. Immerhin werden die untersuchten Teppiche von den größten Herstellern in Europa verkauft. Besonders kritisch sehen sie das Vorhandensein von DEHP, einer Substanz, die von der EU im Jahr 2015 verboten wurde. Ausgenommen haben die Gesetzgeber aber Teppiche, die aus recyceltem PVC hergestellt werden. Die Ergebnisse, so die Autoren, zeigen, wie schwierig es ist, giftige Substanzen beim Übergang zur Kreislaufwirtschaft aus dem Rohstoffkreislauf zu eliminieren.

Bereits im März dieses Jahres forderten Nichtregierungsorganisationen von der EU-Kommission eine EU-Produktrichtlinie für Teppiche, um deren Inhaltsstoffe besser kontrollieren zu können.

Der Verband der Teppichbodenhersteller (European Carpet and Rug Association, Ecra) sieht indes keinen Handlungsbedarf. Vielmehr stellen deren Verantwortliche die Methodik und die Interpretation der Ergebnisse in Frage und weisen die Studie zurück.

Wir beraten Sie gerne, wenn Sie sich an uns wenden – und zwar unter reach@kft.de.

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