UK REACH: Britische Industrie schlägt Alarm

Das Überführen von EU-REACH in nationales britisches Recht (UK-REACH) hat unliebsame Folgen für Unternehmen in Großbritannien, die Stoffe im Rahmen von SIEF bislang gemeinsam registriert haben und keinen vollen Zugriff auf die Stoffdaten haben. UK-REACH verlangt von diesen Unternehmen nun aber den kompletten Datensatz. Das kostet Geld und Zeit.

Entsprechend enttäuscht und kritisch äußerten sich zahlreiche Verbands- und Unternehmensvertreter auf dem zweiten Brexit-Workshop der britischen Behörde HSE (Health and Safety Executive) Mitte Oktober in London. Das berichtet die britische Informationsplattform Chemical Watch.

Anlass der Kritik war die Ankündigung des britischen Ministeriums für Umwelt, Ernährung und ländliche Angelegenheiten (Defra), Unternehmen müssten innerhalb von zwei Jahren die vollständigen Daten vorlegen, damit die Stoffe ordnungsgemäß registriert und vermarktet werden können. Der verantwortliche Ministeriumsvertreter James Dancy räumte ein, dass dies gleichwohl schwierig sei und rät den betreffenden Unternehmen, zunächst ihre SIEF-Vereinbarungen zu überprüfen.

Die Kritik entzündete sich hautpsächlich an der Zweijahresfrist, die viel zu knapp sei, besonders wenn Studien wiederholt werden müssen. Kompliziert werde es auch, sagte Jo Lloyd von der Unternehmensberatung Environmental Resources Management (ERM), wenn Daten aus asiatischen Ländern wie Taiwan und Südkorea zu transferieren seien, weil diese Länder viel längere Übergangsfristen haben.
Neben dem Zeitproblem monieren einige Vertreter wie David Ashworth von der British Association for Chemical Specialities (BACS) auch, dass nicht klar sei, welche Daten überhaupt verlangt sind, wenn von einem kompletten Datensatz gesprochen wird.

Wie groß die Verunsicherung und der Informationsbedarf sind, zeigt schon allein die Tatsache, dass mehr als 100 Interessenvertreter an dem Workshop teilnahmen und die Veranstaltung innerhalb weniger Stunden ausgebucht war. Anfang 2019 soll ein dritter Workshop stattfinden.

Bei Fragen zum Thema sind wir unter reach@kft.de gerne für Sie da.

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