US-Studie: Bisphenol A fördert Aufmerksamkeitsstörungen bei Kindern
US-Forscher der Kinderklinik in Cincinnati (Cincinnati Children’s Medical Centre) haben im Rahmen einer Studie gezeigt, dass bei Kindern und Jugendlichen mit erhöhten BPA-Gehalten im Körper Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störungen (ADHS) besonders häufig auftreten. Dabei untersuchten sie mehr als 450 Kinder und Jugendliche auf ADHS und werteten zusätzlich Daten des US National Health and Nutrition Examination Survey (Nhanes) über BPA-Konzentrationen im Urin aus.
Ergebnis: Probanden mit auffällig hohen BPA-Konzentrationen leiden mehr als fünfmal häufiger an Aufmerksamkeitsstörungen als solche mit geringen BPA-Konzentrationen. Zudem wirkt sich der Effekt bei Jungen etwa fünf Mal stärker als bei Mädchen. Die Autoren sehen die Möglichkeit, ADHS vorzubeugen, wenn die BPA-Belastung reduziert wird.
In den USA fordern derweil immer mehr Mediziner, neurotoxische Stoffe wie BPA, Phthalate und polybromierte Diphenylether zu verbieten. Im Rahmen des Projekts TENDR (Targeting Environmental Neuro Developmental Risks) weisen namhafte Neurologen und andere Ärzte und Wissenschaftler, darunter die Direktorin des National Institute of Environmental Health Sciences, Linda Birnbaum, in einer gemeinsamen Erklärung auf die Risiken solcher Stoffe hin. Eine Reihe wissenschaftlicher Publikationen finden Sie auf der Website der Endocrine Society. Einen guten Überblick zum Thema bringt die New York Times in ihrer Ausgabe vom 1. Juli.
In ihrer Erklärung plädieren sie auch für eine Abkehr vom wissenschaftsbasierten Ansatz bei der Stoffbewertung. Nach diesem Prinzip sind Maßnahmen erst dann erforderlich, wenn ein endgültiger Beweis für die Gefahren eines Stoffes erbracht ist. Die Beweislast liegt dabei auf Seiten der Behörden. In Europa hingegen können sich Behörden auf das Vorsorgeprinzip berufen und Nutzungsbeschränkungen und Verbote schon erlassen, wenn der begründete Verdacht einer Gesundheitsgefahr besteht, aber der finale wissenschaftliche Beweis noch aussteht.
Für viele als gesundheitsgefährdend eingestufte Substanzen gibt es Ersatzstoffe. Disponieren Sie deshalb rechtzeitig um und setzen Sie auf gesundheitlich unbedenkliche Stoffe. Bei Fragen wenden Sie sich gerne jederzeit an uns unter reach@kft.de.