Bisphenol-Beschränkung erhöht Kosten für Kunststoffrecycling

Beschränkt die EU wie geplant die Verwendung der fünf Bisphenole Bisphenol A (BPA), Bisphenol B (BPB), Bisphenol S (BPS), Bisphenol F (BPF) und Bisphenol AF (BPAF), wird dies den Preis für das Recycling von Kunststoffen in die Höhe treiben. Dies prognostiziert der Branchenverband Plastics Recyclers Europe. Ihre Begründung: Die Recyclingbranche müsste vor dem Stoffrecycling prüfen und sicherstellen, dass der Bisphenolgehalt unter dem geforderten Grenzwert liegt. Die Branche schätzt die Kosten hierfür auf bis zu 15.000 Euro pro Prüfung.

Entscheidend wird die Höhe des Grenzwerts sein. Deutschland, das im November vergangenen Jahres bei der Europäischen Chemikalienagentur ECHA einen EU-weiten Beschränkungsvorschlag für Bisphenol A und weitere Bisphenole mit ähnlicher Umweltwirkung eingereicht hat, schlägt einen Grenzwert von 10 ppm vor.

Dies erachten beispielsweise Hersteller von Polycarbonaten und Textilien als problematisch. Bei einem solch niedrigen Wert sei die Branche gezwungen, Tests häufiger durchzuführen, was mit höheren Kosten verbunden wäre. Erschwerend komme laut Plastics Recyclers Europe hinzu, dass die Bisphenolkonzentration in recycelten Kunststoffen künftig eher zunehmen wird. Als Beispiel führt der Verband das bromierte Flammschutzmittel Tetrabrombisphenol A an, das vermehrt in Elektro- und Elektronikgeräten sowie in Kraftfahrzeugen verwendet wird und die Belastung im Kunststoffrecyclingmaterial damit weiter zunimmt.

Bisphenole sind hormonell wirksam

Sowohl BPA, der bekannteste Vertreter dieser Stoffgruppe, als auch BPB sind bereits aufgrund ihrer endokrinen Wirkung auf Umweltorganismen als besonders besorgniserregende Stoffe (SVHCs) eingestuft. Auch bei BPS, BPF und BPAF gibt es deutliche Hinweise auf eine hormonelle Wirkung in der Umwelt.

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