Brexit: Britische Chemiebranche ist gegen eigene britische Compliance-Richtlinien

Sieben von zehn befragten Unternehmen befürchten, dass sich eigene britische Chemical-Compliance-Regelungen negativ auf ihre Handelsbeziehungen mit der EU auswirken würden. Das geht aus einer Umfrage der britischen Alliance of Chemical Associations (ACA) vor, deren Ergebnisse der Newsplattform ChemicalWatch exklusiv vorliegen.

Der ACA ist ein Verbund von 11 Fachverbänden, der die Interessen von mehr als 1.000 hauptsächlich kleinen und mittelständischen Unternehmen der chemischen Industrie sowie angrenzender Branchen vertritt. Zwei Drittel dieser Unternehmen sind in Großbritannien angesiedelt.

An der Befragung haben sich mehr als hundert Unternehmen beteiligt. Dabei kam heraus, dass drei von vier Unternehmen den Brexit als Risiko sehen; gleichzeitig betrachten sie REACH und CLP als wichtig für ihr operatives Geschäft. Mehr als die Hälfte der Unternehmen beurteilen ein Freihandelsabkommen mit der EU als wenig hilfreich, und jedes fünfte Unternehmen erwägt sogar, die Geschäfte aus Großbritannien zu verlagern.

Für die meisten kleinen und mittelgroßen Unternehmen sind die hohen Investitionen in regulatorische Dienstleistungen eine große Bürde. Sie investieren laut eigener Angaben rund 15 Prozent ihres Gewinns in Compliance-Maßnahmen. Im Falle eigener britischer Richtlinien würde sich diese Summe sogar noch erhöhen, meinen 62 Prozent der befragten Unternehmen.

Ähnliche Aussagen machten Verantwortliche bei einer Umfrage unter Firmen aus dem Beschichtungssektor (British Coatings Federation, BCF). Eine Zusammenfassung der Ergebnisse gibt das BCF in einem Abschlussbericht. Auch bei dieser Befragung sprachen sich drei von vier Unternehmen klar gegen eigene britische Regulierungsbestimmungen aus. Hinsichtlich der Bedeutung von REACH fiel das Ergebnis noch deutlicher aus: Für neun von zehn Unternehmen ist REACH von allerhöchster Relevanz. Immerhin 82 Prozent meinen das von der CLP-Verordnung.

Sollten Sie Fragen zu REACH oder zum Thema Brexit haben, kontaktieren Sie uns gerne unter reach@kft.de.

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