ECHA gibt ersten Jahresbericht „Mapping the chemical universe to address substances of concern – Integrated Regulatory Strategy“ heraus

Die ECHA hat im April 2019 den ersten Jahresbericht „Integrated Regulatory Strategy“ veröffentlicht. Der Bericht dient der ECHA und den zuständigen Behörden in den einzelnen Mitgliedstaaten als Orientierung, denn bis zum Jahr 2027 möchte sich die ECHA einen Überblick über die Gesamtheit aller registrierten Stoffe verschaffen. Der ECHA geht es vor allem darum, den Status Quo bei den bedenklichen Stoffen zu ermitteln und herauszufinden, für welche Stoffe weitere Gefahreninformationen oder Risikomanagement-Maßnahmen benötigt werden. Aufgrund der Menge und des unterschiedlichen Gefährdungspotenzials der Stoffe, hat die ECHA drei Pools definiert. Diese Differenzierung hilft, Prioritäten bei den geplanten Folgemaßnahmen zu setzen.

  • Im ersten Pool sind Stoffe mit einer hohen Priorität für das Risikomanagement (high priority for risk management) 
  • Im zweiten Pool sind Stoffe, die für Umwelt und Gesundheit bedenklich sind und für die entweder weitere Daten erhoben werden müssen oder bei denen vorhandene Daten noch zu bewerten sind.  
  • Im dritten Pool landen Stoffe mit geringer Priorität, deren Handling und Anwendungen durch das Gesetz ausreichend abgedeckt sind und bei denen die Autoren derzeit keinen Handlungsbedarf sehen.   

Ein wichtiges Etappenziel der ECHA ist die Zuordnung sämtlicher 4.700 Stoffe im Tonnageband größer 100 Tonnen in einen der drei Pools. Bislang sind, wie aus der ECHA-Pressemeldung hervorgeht, lediglich 40 Prozent dieser Stoffe zugeordnet. In Pool zwei landen die meisten Stoffe, aktuell sind es 1.300. Auf die Verantwortlichen wartet in den nächsten Monaten noch viel Arbeit, denn 2.700 Stoffe sind noch zu kategorisieren.  Für die Zukunft geben die Autoren folgende Empfehlungen:  

  • Weitere Zusammenarbeit und Koordination zwischen den Behörden. 
  • Stoffdaten müssen für das Risikomanagement schneller und umfassender zur Verfügung stehen. 
  • Eine vorrangige Aufgabe sollte es sein, die Einstufung und Kennzeichnung von Stoffen zu harmonisieren, weil sie das Risikomanagement und die Gesetzgebung erleichtern.  
  • Bei noch ausstehenden Folgemaßnahmen ist deren Priorisierung und Angemessenheit zu überprüfen. Vor allem bei besonders besorgniserregenden Stoffen ist das regulatorische Risikomanagement voranzutreiben.  
  • Die Qualität der Registrierungsdaten muss verbessert werden, besonders von Stoffen mit hohem Belastungspotenzial und von Stoffen mit lückenhafter Datenlage. 

Haben Sie Fragen zur Registrierung von Stoffen nach REACH? Oder planen Sie eine Registrierung? Bitte sprechen Sie uns jederzeit gerne an unter reach@kft.de.   

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