Gemeinsame Datenplattform: EU legt Verordnungsentwurf vor

Die EU-Kommission möchte die Chemikalienbewertung nach dem Prinzip „Ein Stoff – eine Bewertung“ beschleunigen und hat dazu Anfang Dezember verschiedene Entwürfe veröffentlicht, darunter einen Verordnungsentwurf für eine gemeinsame Datenplattform. Damit fügt die EU der vor drei Jahren veröffentlichten Chemikalienstrategie einen weiteren Baustein zu.

Auf der neuen Plattform sollen die Chemikaliendaten sämtlicher Gesetze und aller bisherigen Datenplattformen zusammengeführt werden, darunter

  • die Informationsplattform für das chemische Monitoring, IPCheM,
  • das Public Activities Coordination Tool (PACT) der ECHA und
  • das Suchwerkzeug für das EU-Chemikalienrecht, EUCLEF.

Bei den Daten handelt es sich um Informationen über Gefahren, physikalisch-chemische Eigenschaften, das Vorkommen in der Umwelt, Emissionen, Verwendungszwecke, die ökologische Nachhaltigkeit chemischer Stoffe und laufende Regulierungsverfahren.

Bislang haben EU-Behörden wie die ECHA, die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit, die Europäische Umweltagentur, die Europäische Arzneimittelagentur sowie die Behörden der verschiedenen EU-Länder eigene Datenpools gepflegt. Ein Datenaustausch zwischen den Einrichtungen erfolgte nur spärlich, was eine effektive Stoffüberwachung nahezu unmöglich macht. Durch die neue Megaplattform werden die Daten vereinheitlicht, der Datenaustausch wird schneller und die Risikoabschätzung effektiver. Beispielsweise können dadurch Erkenntnisse, die aus Bewertungen im Rahmen einer Rechtsvorschrift (z. B. über Biozide) gewonnen wurden, auch für andere, etwa über Spielzeug, genutzt werden.

Im nächsten Schritt werden die drei Vorschläge nun vom Europäischen Parlament und dem Ministerrat geprüft und dann schlussendlich von der EU-Kommission als Gesetz verabschiedet.

KFT ist regelmäßig in Bewertungsprozesse involviert. Vermarkten Sie möglicherweise Stoffe, die auf der Liste stehen? Sprechen sie uns an unter sales@kft.de.

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