Substitution von Gefahrstoffen: Woran es wirklich hakt

Eine schwedische Studie zeigt, dass die Substitution gefährlicher Chemikalien langsamer läuft als erwartet. In ihrer Analyse, die sie im Fachmagazin Environmental Sciences Europe veröffentlichten, verglichen die Autoren Kriterien und Prozesse, die für die Auswahl eines Substitutionskandidaten maßgebend sind – und zwar bei Pestiziden, Bioziden und Industriechemikalien.

Dabei kommen sie zu folgendem Ergebnis: Tatsächlich sind die Kriterien, die zur Identifizierung der Kandidaten herangezogen werden, bei Pestiziden, Bioziden und Industriechemikalien nahezu gleich. Allerdings gibt es Unterschiede im Bewertungsprozess. Während alle Pestizide und Biozide im Zuge des Zulassungsverfahrens systematisch anhand der festgelegten Substitutionskriterien bewertet werden, ist das Prozedere bei Industriechemikalien von vornherein auf Stoffe begrenzt, die als besonders besorgniserregend eingestuft wurden. Das heißt, neun von zehn REACH-Stoffen sind nicht in die Bewertung einbezogen. Oft weil Daten fehlen, die eine eindeutige Einstufung unmöglich machen.

Diesen Mangel an verlässlichen Gefahren- und Expositionsdaten haben die Autoren daher als Hauptproblem erkannt. Das macht es auch schwierig, mögliche Alternativstoffe als sicher auszuweisen, sodass kritische Stoffe in der Regel länger als geplant auf dem Markt bleiben.

Als Schlussfolgerung fordern die Autoren daher, REACH-Stoffe schon bei der Registrierung zwingend auf ihre besonders besorgniserregenden Eigenschaften zu überprüfen.

Zum Hintergrund

Das Ziel der im Oktober 2020 veröffentlichten EU-Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit (CSS) ist eine schadstofffreie Umwelt. Daher sollen gefährliche Stoffe schrittweise durch weniger gefährliche Alternativstoffe ersetzt werden.

Sorgen Sie rechtzeitig für die Sicherheit Ihrer Produkte und kontaktieren Sie uns unter sales@kft.de.

 

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