Gesetzeslücken im Umgang mit hormonaktiven Stoffen

EU-Mitgliedstaaten und Nichtregierungsorganisationen fordern einheitliche Gesetzesregelungen bei der Identifizierung und beim Umgang mit hormonaktiven Stoffen (EDC). Das geht aus den Kommentaren im Rahmen der Feedbackrunde zur EU-Initiative „Towards a more comprehensive EU framework on endocrine disruptors“ hervor. Die EU schlägt eine Roadmap vor und will mit dieser Initiative eine Bestandsaufnahme zum Thema EDC darstellen und skizzieren, welche Maßnahmen künftig nötig sind. 44 Antworten verschiedenster Fachverbände, Forschungseinrichtungen, Behörden und Organisationen, darunter auch das Umweltbundesamt, waren bis zur Einreichungsfrist am 19. Juli bei der EU eingegangen: Eine Reihe von Interessenvertretern kritisieren die Roadmap als zu kurz greifend. Das Umweltbundesamt (UBA) beispielsweise schlägt eine ambitioniertere („more ambitious“) EDC-Strategie vor. Dazu seien weiterreichendere Maßnahmen als bisher nötig, um den wissenschaftlichen Kenntnisstand rasch zu erweitern. Dazu schlägt das UBA detaillierte Aktivitäten mit überprüfbaren Zielen sowie klaren Zeitvorgaben vor. Konkret wird beispielsweise auch das belgische Bundesamt „Federal Service of Health, Food Chain Safety and Environment, FPS“. Deren Vertreter prangern das Silodenken an und fordern sektorübergreifende Gespräche und Gesetzeslösungen. Die Gesetze dürften nicht nur Biozide und Pestizide berücksichtigen, sondern sollten auch Spielzeug, Kosmetika, Lebensmittelkontaktmaterialien und Bauprodukte mit einbeziehen. Bereits Ende Mai hatte der Dachverband von Umwelt- und Gesundheitsorganisationen (Health and Environment Alliance, HEAL) zu einem Treffen nach Brüssel eingeladen, wo zahlreiche Mitglieder des Europaparlaments, Regierungsvertreter einzelner Länder sowie Wissenschaftler Ihren Stand des Wissens zum Thema EDC präsentierten. Gerne nehmen wir Ihre Fragen zum Thema EDC unter reach@kft.de entgegen.

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