Mikroplastik: EU verbietet Anwendungen schrittweise

Die EU hat Verordnung 2023/2055 veröffentlicht und Anhang XVII der REACH-Verordnung 1907/2006 geändert. Die Verordnung tritt am 17. Oktober in Kraft. Sie verbietet das Inverkehrbringen von Mikroplastik in allen Verwendungen – bis auf die unten genannten Ausnahmen – und legt dafür unterschiedliche Übergangsfristen fest.  

So ist ab dem 17. Oktober das Inverkehrbringen von „Mikroperlen“, die zum Peelen, Polieren oder Reinigen Kosmetika zugesetzt werden, verboten. Desgleichen gilt für losen Glitter.

Besitzern und Betreibern von Kunstrasenplätzen und anderen Sportanlagen wird hingegen eine Übergangsfrist von acht Jahren eingeräumt. Sie sind verpflichtet, innerhalb dieses Zeitraums Alternativen für das auf den Plätzen eingestreute Kunststoffgranulat zu finden. Die EU sieht darin die Hauptquelle für die Freisetzung von Mikroplastik in die Umwelt.

Vom Verkaufsverbot nicht betroffen sind Produkte,

  • die Mikroplastik enthalten, deren Freisetzung jedoch auf ein Minimum reduziert werden kann; dies gilt beispielsweise für Baumaterialien.
  • die an Industriestandorten verwendet werden oder bei deren Verwendung kein Mikroplastik freigesetzt wird. Allerdings müssen Hersteller Anweisungen bereitstellen, wie Produkte zu verwenden und zu entsorgen sind, um Mikroplastikemissionen zu vermeiden.

Ausgenommen von den Bestimmungen der Verordnung sind ferner Produkte, für die bereits andere EU-Rechtsvorschriften gelten; hierzu zählen zum Beispiel Arznei-, Lebens- und Futtermittel.

Die Beschränkung gilt für alle synthetischen Polymermikropartikel mit einer Größe von weniger als 5 mm sowie für faserartige Partikel mit einer Länge von weniger als 15 mm. Die Untergrenze für die Größe von synthetischen Polymermikropartikeln wurde auf 0,1 μm festgelegt, für faserartige Partikel auf 0,3 μm.

Mit dem Verbot erhofft sich die EU, die Emission von Mikroplastik in den nächsten 20 Jahren um 500.000 Tonnen zu reduzieren. Allein in der EU werden Produkten Jahr für Jahr rund 42.000 Tonnen Mikroplastik zugesetzt. Die Kosten für die Umstellung auf andere Materialien in den kommenden 20 Jahren schätzt die EU auf etwa 19 Milliarden Euro.

Haben Sie Fragen zur Mikroplastikproblematik oder zur Sicherheit Ihrer Produkte? Sprechen Sie uns an unter sales@kft.de.

 

 

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