Registrierung von Polymeren: Ist die Gefährlichkeit der Abbauprodukte das Schlüsselkriterium?

Die EU strebt schon seit Längerem eine Registrierungspflicht von Polymeren an. Doch welche Polymere sollen nach den Vorgaben der REACH-Verordnung registriert werden? Und vor allem: Welche Kriterien sollen dafür maßgebend sein? Darüber herrscht noch kein Konsens. Allerdings kristallisieren sich einige Kernpunkte heraus.  

Nach Meinung der EU-Staaten sollten Polymere dann registriert werden, wenn beim Abbau gesundheitlich besonders besorgniserregend Stoffe entstehen. Dies geht aus einem Dokument mit Kommentaren verschiedener Vertreter von EU-Mitgliedsstaaten und Organisationen hervor, das dem Expertengremium CARACAL vorliegt und ihm als Grundlage dient, um noch in diesem Jahr der EU einen Vorschlag für PRR-Kriterien (Polymers Requiring Registration, PRRs) zu machen. 

Die deutsche Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (Baua) beispielsweise findet das Kriterium wichtig, weil es auf das Konzept ‚safe-and sustainable-by-design‘ einzahle. Dieses Konzept sei ein Pfeiler der neuen EU-Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit.  

Verbände kritisieren die bislang eingebrachten Vorschläge. So seien die Kriterien für die biologische Abbaubarkeit zu vage. Ferner seien die bislang angewendeten Testmethoden nicht auf Polymere ausgelegt und daher untauglich. Sie plädieren dafür, erst geeignete Testmethoden zu verabschieden, bevor rechtliche Vorgaben zur Registrierung von Polymeren in Kraft treten. 

Nach Ansicht der Umweltorganisationen wiederum greife der Ansatz zu kurz, den Fokus allein auf bedenkliche Abbauprodukte zu richten. Auch Mikroplastik sei als kritisches Abbauprodukt zu sehen und in die Überlegungen einzubeziehen. Deutschland lehnt die Tatsache, dass ein Polymer zu Mikroplastik abgebaut werden könnte, als Registrierungskriterium ab.  

Weitere Hintergrundinformationen, etwa in welchen Ländern Polymere bereits registriert werden,  erfahren Sie in unserer Blogmeldung Polymere: EU erarbeitet REACH-Registrierungsvorschlag

Sprechen Sie uns bei Fragen zur Plastikproblematik oder zur Sicherheit ihrer Produkte gerne jederzeit an unter sales@kft.de

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